Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten IV

Nie ist die Exi­stenz dra­ma­ti­scher als in un­se­rer Kind­heit, und nie be­wuss­ter als im Al­ter; da­zwi­schen lie­gen ein Ab­schnitt ge­schäfts­mä­ßi­ger Ver­ges­sen­heit und die gna­den­vol­le Un­be­küm­mert­heit der Ju­gend. Ver­gli­chen mit der Kind­heit, tritt im Al­ter die Exi­stenz vor dem ab­seh­ba­ren En­de, gleich­sam von der an­de­ren Sei­te her, ins Be­wusst­sein: Wäh­rend das Kind stets dar­um kämpft, mit den In­ten­si­tä­ten, die ihm die Welt auf­er­legt und die es durch­drin­gen und durch­ja­gen, zu­recht­zu­kom­men, al­so Sta­bi­li­tät zu er­lan­gen, ist das Al­ter von der Lee­re, ei­nem Über­maß an Sta­bi­li­tät, ei­nem Man­gel le­bens­loh­nen­der In­ten­si­tät, viel­leicht ei­nem Er­schöp­fen der Sin­ne, be­droht. Das Fle­hen end­lich ster­ben zu kön­nen, als Be­tag­ter aber nicht chro­nisch Kran­ker, ist ernst zu neh­men und zeigt, dass ein Le­ben trotz hin­rei­chen­der Funk­tio­na­li­tät, an sein En­de kom­men kann.

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Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten III

Der auf­klä­re­ri­sche An­spruch muss sein, dass die In­di­vi­du­en, die durch ih­re Angst zu ei­ner Mas­se zu­sam­men­ge­bun­den wur­den, ih­res Zu­stands ein­sich­tig wer­den und die dar­aus er­wach­sen­den Kon­se­quen­zen be­grei­fen. Über­mäch­ti­ge Angst macht nicht nur ge­fü­gig, sie lässt die exi­sten­zi­el­len Bin­dun­gen des In­di­vi­du­ums als be­deu­tungs­los er­schei­nen. * * * Die Angst ent­zieht dem In­tel­lekt sei­ne Kraft, sie schwächt ...

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Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten II

Die Fra­ge nach der Wahr­heit kenn­zeich­net die Wis­sen­schaft, die nach der Rich­tig­keit die Po­li­tik. Ei­ne neue Steu­er­ge­setz­ge­bung ist eben­so we­nig wahr, wie Maß­nah­men zum Er­halt der Ge­sund­heit. Sie sind Vor­ha­ben oder Er­geb­nis be­stimm­ter Or­ga­ni­sa­ti­ons­for­men mensch­li­cher Ge­mein­schaft und durch die­se be­grün­det. Oh­ne die­se, wä­ren sie nicht und sie könn­ten in die­sen auch an­ders sein. Sie er­fül­len ih­ren Sinn und Zweck, sind ei­nem Ziel oder ei­ner Sa­che an­ge­mes­sen, zu­tref­fend, rich­tig eben. Und na­tür­lich auch mo­ra­lisch wie recht­lich zu be­wer­ten und in prak­ti­scher Hin­sicht fol­gen­reich. Na­tur­ge­setz­lich­keit ist der Po­li­tik fremd und wer die­se in sie hin­ein­trägt, be­ginnt ein au­to­ri­tä­res Spiel. Das be­deu­tet nicht, dass die Po­li­tik sich nicht um die Er­geb­nis­se der Wis­sen­schaft zu küm­mern hät­te, aber sehr wohl, dass er­ste­re die Ver­ant­wor­tung trägt, Ab­wä­gun­gen und Ent­schei­dun­gen trifft, nicht letz­te­re. Die me­dia­le Über­prä­senz von Wis­sen­schaft­lern in ei­ner Kri­se ist ein Zei­chen für die Ent­schei­dungs­schwä­che der Po­li­tik. Die Auf­ga­be der Po­li­tik aber ist es, zu füh­ren, zu for­mu­lie­ren wie wir ein Pro­blem lö­sen wol­len und ih­re dies­be­züg­li­chen Ver­spre­chen auf die na­he oder fer­ne Zu­kunft hin, wer­den ge­wiss plau­si­bler, wenn Er­kann­tes in de­ren Be­din­gun­gen und da­mit: die ih­res Han­delns, ein­geht.

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Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten I

Die fol­gen­den Ein­las­sun­gen sind nicht ge­plant und ich ver­mag ih­ren Ab­schluss noch nicht ab­zu­se­hen. Ich möch­te an kei­ne vor­an­ge­gan­ge­ne Dis­kus­si­on an­schlie­ßen oder ei­ne auf­wär­men, es scheint mir viel­mehr so, dass ein in­ne­res Drän­gen auf ein äu­ße­ren Zu­stand des Man­gels trifft. Ich hof­fe über den An­lass hin­aus nach­ge­dacht zu ha­ben.

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