Jün­ge­rin­nen und Jün­ger

Beim Durch­se­hen al­ter Aus­ga­ben der ZEIT bin ich auf ei­nen in­ter­es­san­ten Ar­ti­kel von Su­san­ne Gasch­ke ge­sto­ssen (Stein des An­sto­sses vom 16. No­vem­ber 2006). Gasch­ke be­schäf­tigt sich mit Enid Bly­ton und dem Phä­no­men der Tra­di­ti­on der eng­li­schen Kin­der- und Ju­gend­li­te­ra­tur. Bly­ton war zu ih­rer Zeit um­strit­ten und galt als all­zu tri­vi­al – was der Po­pu­la­ri­tät kei­nen Ab­bruch tat. Gasch­ke be­rich­tet, dass in den sech­zi­ger und sieb­zi­ger Enid Bly­ton zu­sätz­lich Se­xis­mus und Ras­sis­mus vor­ge­wor­fen wur­de auch des­halb, weil in ih­ren Bü­chern im­mer­zu Mäd­chen die Haus­ar­beit ma­chen und ih­re Bö­se­wich­te stets zu si­ni­strem süd­län­di­schem Aus­se­hen nei­gen.

Zwar kon­sta­tiert Gasch­ke, dass die­se Ein­wän­de durch­aus nicht ganz von der Hand zu wei­sen sei­en – al­ler­dings ist es Fakt, dass sie auch star­ke Mäd­chen­fi­gu­ren ge­schaf­fen hat: Ge­or­gi­na, kurz: Ge­or­ge, aus den »Fünf Freun­den« et­wa, die ge­ra­de­zu als An­ti­typ zur tra­di­tio­nel­len Mäd­chen­rol­le an­ge­legt ist; oder Di­na aus der »Abenteuer«-Serie, die per­ma­nent ge­gen die Be­vor­mun­dung durch ih­ren Bru­der auf­be­gehrt.

Wei­ter­le­sen ...