Ar­no Dah­mer: Manch­mal ei­ne Stun­de, da bist Du.

Arno Dahmer: Manchmal eine Stunde, da bist Du.
Ar­no Dah­mer:
Manch­mal ei­ne Stun­de, da bist Du.

Wenn es tat­säch­lich ei­ne Art un­ge­schrie­be­nes Ge­setz sein soll Bü­cher von Ver­la­gen bei de­nen man sel­ber pu­bli­ziert nicht be­spre­chen, re­zen­sie­ren oder emp­fehlen zu dür­fen, dann wä­ren un­zäh­li­ge Tex­te nie ge­schrie­ben und vie­le Dis­kus­sio­nen nie ge­führt wor­den. So man­che Run­de im Li­te­ra­ri­schen Quar­tett oder Li­te­ra­tur­club wä­re aus­ge­fal­len und vie­le Rezen­sionen hät­ten nur mit ei­ner vor­weg­ge­nom­me­nen oder nach­träg­li­chen »Klar­stel­lung« er­schei­nen kön­nen. Denn ir­gend­wie ist ir­gend­wann je­der Schrei­ber von Kri­ti­ken mit dem ein oder an­de­ren Ver­lag ver- oder auch, sel­te­ner, ent­bun­den. Da­bei sind sol­che für je­der­mann sicht­ba­ren Zei­chen ei­gent­lich harm­los; der obi­ge Im­pe­ra­tiv er­scheint im Lich­te all des­sen, was man an Klün­ge­lei­en (der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te) nach­träg­lich er­fah­ren hat, ge­ra­de­zu lä­cher­lich. Der wirk­li­che Filz bleibt auch heu­te zu­ver­läs­sig im Dun­keln, die wah­ren Seil­schaf­ten zei­gen sich nicht auf Face­book.

Da­her se­he ich es nicht als Pro­blem mich über Ar­no Dah­mers Er­zähl­band »Manch­mal ei­ne Stun­de, da bist Du«, der im Mi­ra­bi­lis Ver­lag er­schie­nen ist, zu äu­ßern. Wenn es mich da­zu drängt so ist das (wie es ei­gent­lich im­mer sein soll­te) ein Be­dürf­nis. Und na­tür­lich gibt es ei­ni­ges Kri­ti­sches zu den Er­zäh­lun­gen zu sa­gen. Denn ne­ben der aus­führ­lich zu lo­ben­den Kunst Dah­mers gibt es durch­aus Är­ger­li­ches.

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