
Abenteuer im Kaffeehaus
Nicht nur ein Jubliäumstext
Fast zufällig hatte ich Mitte März erfahren, dass André Seelmanns Umblätterer-Texte von 2007 bis 2015 als Buch erscheinen sollen und das bei Ille & Riemer, jener Verlag, der mein Handke/Jugoslawien-Buch verlegt hatte. Dann schrieb Paco noch eine Mail und lud mich zur Book Release Party bei der Leipziger Buchmesse ein, aber ich konnte aus diversen Gründen nicht dabei sein.
Ich bin ja immer skeptisch, wenn Online-Inhalte (wenn auch »sachte durchredigiert«) in Buchform herausgebracht werden, weil ich glaube, dass es kaum jemand kaufen wird solange es noch im Netz steht und ein ziemliches ökonomisches Wagnis für einen Verleger darstellt. Aber einen nonkonformistischen Mut hatte der Verlag schon 2012 mit meinem Buch bewiesen und bei André Seelmann ist man nun irgendwie andersmutig.
Die Geschichten von Dique aus dem Umblätterer hatte ich seinerzeit gerne gelesen, aber eben immer nur am PC und meist im Büro. Also noch einmal von vorne, zurück in die Vergangenheit. Es beginnt schon vorher richtig analog: der Postversand des Buchs von Leipzig nach Düsseldorf dauerte 16 Tage. Aber es traf dann genau zum richtigen Zeitpunkt ein, denn ich hatte gerade einige ergänzende Lektüren zu meinem im Spätsommer erscheinenden Buch mit Essays über Peter Handke beendet und da war die Abwechslung sehr passend.