Nicht be­müht

Gro­ße Em­pö­rung bei Po­li­ti­kern von CDU und FDP – und auch in der Schweiz: Das Land Nord­rhein-West­fa­len hat wie­der ein­mal ei­ne CD mit ge­stoh­le­nen Da­ten von deut­schen Steu­er­sün­dern auf­ge­kauft. Sol­che Vor­gän­ge sind um­strit­ten, da der Staat wi­der­recht­lich an­ge­eig­ne­te Da­ten aus­wer­tet. Aber dar­um geht es schon lan­ge mehr: Es geht um’s Geld und Lan­des­re­gie­run­gen un­ter­schied­li­cher po­li­ti­scher Cou­leur hat­ten in der Ver­gan­gen­heit Lö­se­gel­der für der­ar­ti­gen Da­ten­trä­ger be­zahlt (die sich dann sehr schnell amor­ti­sier­ten).

Die Em­pö­rung rich­tet sich da­hin­ge­hend, dass die SPD/­Grü­nen-Lan­des­re­gie­rung in NRW ei­nen Auf­kauf ei­ner sol­chen CD vor­ge­nom­men hat, wäh­rend­des­sen das so­ge­nann­te Steu­er­ab­kom­men zwi­schen der Schweiz und Deutsch­land im Bun­des­rat von eben die­sen Par­tei­en blockiert wird. Der NRW-Fi­nanz­mi­ni­ster be­grün­det den Auf­kauf da­mit, dass das Ab­kom­men noch nicht in Kraft sei und man sich da­her nicht so ver­hal­ten brau­che. Der FDP-Ge­ne­ral­se­kre­tär be­klag­te sich, die rot-grü­ne Re­gie­rung »ma­che mit dem An­kauf deut­lich, dass sie sich nicht an das ge­plan­te Steu­er­ab­kom­men mit der Schweiz hal­ten wol­le«.

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Le­thar­go­kra­tie, Staats­ver­schul­dungs­be­schleu­ni­ger und Semiso­zia­lis­mus

Pe­ter Slo­ter­di­jk und die deut­sche Po­li­tik

Ei­ne ir­gend­wie öde Dis­kus­si­on, die da seit ei­ni­gen Mo­na­ten (ins­be­son­de­re von der ZEIT, aber auch in der FAZ) am Kö­cheln ge­hal­ten wird. Kern der Aus­ein­an­der­set­zung ist Pe­ter Slo­ter­di­jks Ar­ti­kel »Die Re­vo­lu­ti­on der ge­ben­den Hand« (al­ler­dings auch ei­ni­ge Ka­pi­tel aus des­sen Buch »Du musst dein Le­ben än­dern«). Axel Hon­neth glaub­te dar­auf­hin nun Slo­ter­di­jk an­grei­fen zu müs­sen, in dem er ihn – grob ver­kür­zend – in durch­aus alt­lin­ker Ma­nier als Neu-Rech­ten und/oder wirt­schaft­li­be­ra­len de­nun­ziert, der ir­gend­wie blind für die Be­dürf­nis­se von Hartz-IV-Emp­fän­gern ist. Es gab ei­ni­ges Feuil­le­ton-Ge­plän­kel und so­gar ei­ne bril­lan­te, aber schwer ver­ständ­li­che Ver­tei­di­gungs­re­de von Karl-Heinz Boh­rer in der FAZ.

Aber Slo­ter­di­jk wä­re nicht Slo­ter­di­jk wenn er nicht zu ei­ner Art Be­frei­ungs­schlag aus­ge­holt hät­te; ab­ge­druckt in »Ci­ce­ro« mit dem am­bi­tio­nier­ten wie pro­vo­ka­ti­ven Ti­tel »Auf­bruch der Lei­stungs­trä­ger«.

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