Bernhard Judex: Thomas Bernhard. Epoche – Werk – Wirkung 2011 ist Thomas-Bernhard-Jubiläumsjahr. Eine Flut von Aufsätzen und Büchern dürfte zum 80. Geburtstag ins Haus stehen. Da ist es gut, im Vorfeld Bernhard Judex’ Buch über Werk und Wirkung des österreichischen Schriftstellers gelesen zu haben. Das Buch ist in fünf Kapitel unterteilt, die Schwerpunkte setzen und exemplarisch für Bernhards Leben (Kapitel 1) und Werk (Kapitel 2–5) stehen sollen. In der Werkbetrachtung bleibt Judex chronologisch, was sich bei Bernhard, der gewissen Entwicklungen unterworfen ist, durchaus anbietet. Zunächst wird die (sehr frühe) Lyrik , dann die Romane »Frost« und »Korrektur« sowie die Erzählungen »Die Mütze« und »Der Kulterer« repräsentativ für die Schaffensperiode bis 1975 behandelt. Von den Theaterstücken widmet sich Judex dem Erstling »Der Ignorant und der Wahnsinnige« und dem nach »Heldenplatz« wohl bekanntesten Stück »Der Theatermacher« eingehend. Vollkommen zu recht räumt er dann im vierten Kapitel den autobiografischen Erzählungen »Die Ursache«, »Der Keller«, »Der Atem«, »Die Kälte« und »Das Kind« (erschienen von 1975–82) den entsprechenden Raum ein. Für das Spätwerk werden dann »Die Auslöschung« und das Skandalon »Heldenplatz« untersucht.