Es gibt nur ein kleines Heftchen, ein »Kurzführer« bzw. »Miniguide«, mit kurzen Angaben zu ausgesuchten Fotografien und allgemeinen Hinweisen (die man sehr gut nach der ersten Sichtung lesen kann). Ansonsten entfallen bei der gerade eröffneten Andreas Gursky-Ausstellung im Museum Kunstpalast in Düsseldorf die üblichen aufdringlichen Erklärungsversuche. Im Museumsladen findet man zwei katalogähnliche Bücher (der offizielle Katalog trägt den Titel »Bangkok«) aber keine Postkarten oder andere Devotionalien. Die Vorstellung des Künstlers in der Ausstellung fällt knapp aus; ohne Portraitbild und Hinweise auf die erzielten Preise der Original-Fotografien.
Derart unbeschwert geht oder schlendert der Besucher freien Blickes durch eine Ausstellung, die ihre 60 Exponate weder chronologisch noch motivisch geordnet hat. Nur am Rande ist dabei interessant, dass die Objekte in der Ausstellung ausschließlich »C‑Prints oder Pigmentausdrucke« (»Kurzführer«) sind, was das Museumspersonal nicht daran hindert, Zuschauer, die den Objekten zu nahe kommen, auf Distanz zu halten. Es ist dennoch ein wunderbares Herumsuchen und –finden, Zusammenstellen und Nach-Schauen und wenn man nach einer Stunde alles gesehen hat (bzw. glaubt, alles gesehen zu haben – bei Gursky kann man niemals »alles« gesehen haben), dann freut man sich nach einem Kaffee auf eine zweite Expedition in den Kosmos dieses Künstlers.