Drei klei­ne Hin­wei­se...

...falls noch Le­se­stoff be­nö­tigt wer­den soll­te.

Zum ei­nen auf Frank Ja­kub­ziks Er­zäh­lun­gen »In der mitt­le­ren Ebe­ne«. Statt des dä­mo­ni­schen oder geld­gie­ri­gen Bank­sters und/oder CEO steht hier die mitt­le­re An­ge­stell­ten­ebe­ne im Mit­tel­punkt, die Ver­trieb­ler und Kun­den­dienst­ler in ei­nem (fik­ti­ven) mit­tel­stän­di­schen (aber glo­ba­li­sier­ten) Un­ter­neh­men. Ja­kub­zik ge­lingt es den Fal­len der Iro­nie und des Rea­lis­mus zu ent­kom­men. Er be­schreibt nicht, er er­zählt. Viel­leicht ist es auch fast schon ein Ab­ge­sang auf ei­ne Welt, die es in die­ser Form bald nicht mehr ge­ben wird (Stich­wort: »In­du­strie 4.0«). Und so be­kom­men man­che Ge­schich­ten auch ei­ne leich­te Me­lan­cho­lie. An­de­re hin­ge­gen sind fast (alp-)traumhaft. Ja­kub­zik ver­fügt über ei­ne ve­ri­ta­ble sti­li­sti­sche Spann­brei­te. Mehr dar­über hier.

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Über die Pro­ble­me und Kri­sen der (deutsch­spra­chi­gen) Li­te­ra­tur­kri­tik wur­de hier häu­fig be­rich­tet und po­le­mi­siert. Ne­ben dem qua­li­ta­ti­ven Ver­fall der Kri­tik wur­de ge­le­gent­lich auch die Sor­ge nach quan­ti­ta­ti­ven Ein­schrän­kun­gen in den Feuil­le­tons ge­äu­ßert. Das Inns­brucker Zei­tungs­ar­chivs zur deutsch- und fremd­spra­chi­gen Li­te­ra­tur (IZA) am In­sti­tut für Ger­ma­ni­stik der Uni­ver­si­tät Inns­bruck hat nun kürz­lich ei­ne Er­he­bung mit dem Ti­tel »Li­te­ra­tur­kri­tik in Zah­len« vor­ge­legt, in der die quan­ti­ta­ti­ven Ent­wick­lun­gen der Li­te­ra­tur­kri­tik zur Bel­le­tri­stik in der deutsch­spra­chi­gen Ta­ges- und Wo­chen­pres­se aus dem Jahr 2015 er­fasst und aus­ge­wer­tet wer­den. Grund­la­ge bil­den 20 Ta­ges- bzw. Wo­chen­zei­tun­gen und Ma­ga­zi­ne aus Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz. Die Stu­die ist hier ko­sten­los als pdf her­un­ter zu la­den und lie­fert in­ter­es­san­te und teil­wei­se ver­blüf­fen­de Ein­blicke.

Im 4. Quar­tal 2017 will man die Er­he­bung für das Jahr 2016 vor­le­gen.

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Ab­schlie­ßend sei noch auf den Blog Kul­tur­Ern­ten von Mar­cus Böhm hin­ge­wie­sen, der sich mit klu­gen und ein­füh­len­den Tex­ten der zeit­ge­nös­si­schen Li­te­ra­tur wid­met. In­zwi­schen off­line – GK 2019

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich bin zum er­sten Mal auf Dei­nem Blog. Wel­ches ist den die Kri­se der deut­schen Li­te­ra­tur­kri­tik? Per­sön­lich fin­de ich ja, dass je­mand erst sel­ber zei­gen soll­te, dass sie/er gut schrei­ben kann. Erst dann hat sie/er auch die Au­to­ri­tät an­de­re zu kri­ti­sie­ren. In der Wis­sen­schaft ist das so.